Brustverkleinerung

Auf einen Blick

Methode

Schnittführung und OP-Technik werden individuell festgelegt, ggf. Kombination mit Straffung

OP-Dauer

2 bis 4 Stunden

Klinikaufenthalt

chirurgischer Eingriff mit 1 bis 2 Tagen stationärem Aufenthalt

Ausfallzeit

14 Tage

Kosten

vierstelliger Bereich

Mögliche Risiken

allgemeine Operationsrisiken, Empfindungsstörungen an Haut und Brustwarze

Fachlich geprüfte Inhalte

Geprüft von unseren Ärzten

Wie entsteht eine übergroße Brust?

Verschiedene Ursachen können für die Entstehung großer Brüste verantwortlich sein: Genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen und Übergewicht gehören zu den häufigsten. Wer einen Eingriff vermeiden möchte, kann zunächst versuchen, die Brust durch Gewichtsreduktion und Sport zu verkleinern. Bei genetischer Veranlagung und bestimmten hormonellen Voraussetzungen werden diese Maßnahmen jedoch nicht bzw. nur bedingt zum gewünschten Erfolg führen.

Wie können Brüste verkleinert werden?

Wenn die Brust trotz Sport und Ernährungsumstellung nicht kleiner wird und auch der Leidensdruck hoch bleibt, kann eine sogenannte Mammareduktion helfen. Die operative Verkleinerung der Brust kann eine schnelle, effektive und risikoarme Methode sein, um einen kleineren Busen zu erreichen.

Warum entscheiden sich Frauen für eine Brustverkleinerung?

Große Brüste können eine hohe körperliche und psychische Belastung erzeugen: Es drohen Schulter-, Nacken- und Rückenschmerzen, ein erhöhtes Risiko für Hautentzündungen und sogar psychische Folgeerkrankungen1. Deshalb entscheiden sich einige Frauen zu einer OP: Knapp 8 Prozent aller Behandlungen in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie entfielen im Jahr 2023 auf Brustverkleinerungen2.

Was sind operative Methoden zur Brustverkleinerung?

Wer sich für eine Brust-OP entscheidet, kann zwischen verschiedenen Methoden zur Brustverkleinerung wählen. Ziel ist stets die gezielte Entfernung von überschüssigem Haut- und Brust- sowie gegebenenfalls auch Fettgewebe. Anschließend wird die Brust neu modelliert und die Brustwarze versetzt. Häufig findet parallel eine Bruststraffung statt. Die Auswahl des optimalen Behandlungsverfahrens richtet sich nach der Größe der Brust und den Wünschen der Patientin.

Wichtig: Viele Behandler empfehlen Patientinnen das sogenannte Lipofilling, die Behandlung mit Eigenfett. Dieses birgt gewisse Risiken und sollte daher stets mit Bedacht und in nur in begrenztem Umfang (zum Beispiel zur Feinmodellierung) eingesetzt werden.

Benelli-Methode
  • auch als O-Methode bekannt
  • geeignet für kleinere Korrekturen
  • kreisförmige Schnittführung um den Warzenhof
  • schneller Heilungsprozess und geringe Narbenbildung
Lejour-Methode
  • auch als i-Methode bekannt
  • bei großen, hängenden Brüsten geeignet
  • kreisförmige Schnittführung um den Warzenhof
  • zusätzlich vertikaler Schnitt von der Brustwarze zur Unterbrustfalte
L-Methode oder T-Schnitt-Technik
  • geeignet bei stark hängenden Brüsten
  • kreisförmige Schnittführung um den Warzenhof
  • zusätzlich vertikaler Schnitt von der Brustwarze zur Unterbrustfalte
  • zusätzlich horizontaler Schnitt in der Unterbrustfalte
Hall-Findlay-Methode
  • verschiedene Schnitttechniken zur Auswahl
  • Durchblutung der Brustwarze bleibt über Stiel jederzeit erhalten
  • erhöhte Chance auf Erhalt der Stillfähigkeit3

Wie läuft eine OP zur Brustverkleinerung ab?

Der genaue Ablauf der Operation der Brust hängt von den individuellen körperlichen Voraussetzungen der Patientin und der geplanten OP-Methode ab. Grundsätzlich besteht eine Brustverkleinerungs-OP, die immer in Vollnarkose erfolgt, aus folgenden Phasen:

Vorgespräch

Ausführliche Anamnese: Beratung durch den behandelnden Arzt. Aufklärung über Methoden, Chancen und Risiken.

OP-Vorbereitung

Durchführung eventuell erforderlicher Voruntersuchungen, Narkosegespräch.

Durchführung der Operation

Durchführung der Brust-OP in Vollnarkose. Stationärer Aufenthalt in Krankenhaus bzw. Belegklinik.

Nachsorge

Postoperative Versorgung der Patientin. Ambulante Fortführung der Nachsorge.

Kontrolle

Ambulante Kontrolltermine, Überprüfung des Ergebnisses, Kontrolle der Wundheilung.

 

Wie lange dauert die Heilung nach der Verkleinerung der Brust?

Sobald die Operation an der Brust durchgeführt wurde, beginnt die Phase der Wundheilung. Deren Dauer ist abhängig von der gewählten Operationsmethode, den körperlichen Voraussetzungen der Patientin und ihrem Verhalten. In den ersten beiden Wochen nach dem Eingriff gilt eine strenge Schonzeit. Leichte körperliche Tätigkeiten sind nach drei bis vier Wochen, moderate körperliche Belastungen nach sechs bis acht Wochen wieder möglich. Das endgültige Ergebnis einer Brustverkleinerung und Straffung zeigt sich nach ca. sechs Monaten.

Welche Risiken birgt eine Brustverkleinerung?

Für erfahrene Ästhetisch-Plastische Chirurgen handelt es sich bei einer Brustverkleinerung, ob mit oder ohne Bruststraffung, um einen häufig durchgeführten Eingriff. Durch die Wahl des richtigen Arztes kann man das Risiko einer die Brust verkleinernden Operation reduzieren. Ein gewisses Risiko für Komplikationen bleibt allerdings, wie bei jedem operativen Eingriff.

Allgemeine OP-Risiken

Die folgenden Risiken betreffen jegliche operativen Eingriffe:

  • Blutungen
  • Blutergüsse
  • Infektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • Thrombose

Spezielle Risiken bei Brust-OPs

Ein spezielles Risiko bei der operativen Verkleinerung der Brust stellt das Auftreten von Empfindungsstörungen und Taubheitsgefühlen in der Haut und/oder Brustwarze dar. Hierfür sind kleine Nervenverletzungen verantwortlich. In der Regel sind die Einschränkungen lediglich temporär, nur in Einzelfällen bleiben Empfindungsstörungen an Haut und Brustwarze dauerhaft bestehen.

Beeinflussung der Stillfähigkeit

Die Stillfähigkeit kann nach der operativen Brustverkleinerung mit Bruststraffung erhalten bleiben. Hierfür muss jedoch auf eine besonders schonende Operationsmethode geachtet werden. Patientinnen, deren Kinderplanung noch nicht abgeschlossen ist, sollten dies vor dem Eingriff mit dem Arzt besprechen.

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Worauf sollte man bei der Arzt-/Klinikwahl für eine Brustverkleinerung achten?

Unabhängig davon, ob eine reine Brustverkleinerung oder eine Kombination aus Verkleinerung und Straffung durchgeführt werden soll – die Wahl des Arztes entscheidet maßgeblich darüber, wie wohl und sicher Betroffene sich vor, während und nach der Operation fühlen. Umso wichtiger ist das ausführliche Beratungsgespräch: Hier erhalten Patientinnen alle wichtigen Informationen zum Eingriff, können einen Eindruck vom Behandler gewinnen und prüfen, ob sie sich dort gut aufgehoben fühlen. Tipp: Informieren Sie sich über Facharztausbildungen, OP-Erfahrungen und Mitgliedschaften des Arztes in Fachgesellschaften.

FAQ – Häufige Fragen zur Brustverkleinerung

Wie lange fällt man nach einer Brustverkleinerung aus?

In den ersten beiden Wochen nach Mammareduktion und Bruststraffung sollten Betroffene sich schonen. Leichte Arbeitstätigkeiten können nach 14 Tagen wieder aufgenommen werden. Größere Belastungen benötigen eine längere Wartezeit. Der Heilungsverlauf ist stets individuell. Patientinnen sollten das Thema nach der Operation mit dem Behandler sprechen.

Wann darf man nach einer Verkleinerung der Brüste wieder Sport machen?

Nach drei bis vier Wochen können leichte sportliche Tätigkeiten (zum Beispiel Fahrradfahren) bei normalem Heilungsverlauf wieder problemlos erfolgen. Anstrengendere Sportübungen sollten für sechs bis acht Wochen pausiert werden.

Ist eine Brustverkleinerung mit 50 Jahren und älter noch sinnvoll?

Gerade die hormonellen Veränderungen im Zuge der Wechseljahre können große Brüste überhaupt erst entstehen lassen. Viele Frauen ab 50 entscheiden sich deshalb bewusst für eine Bruststraffung und
-verkleinerung. Bei entsprechenden körperlichen Voraussetzungen ist dem nichts entgegenzusetzen – eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Eine Straffung und Brustverkleinerung ist sogar mit 60 Jahren noch möglich.

Können Brustverkleinerung und Bruststraffung miteinander kombiniert werden?

Mammareduktion und Bruststraffung lassen sich in einer Operation hervorragend miteinander kombinieren. In vielen Fällen wird die Kombination sogar empfohlen, um Narbenbildung und körperliche Belastung so gering wie möglich zu halten. Weitere Informationen zum individuellen Vorgehen liefert Ihr behandelnder Arzt im Beratungsgespräch.

Quellenliste

1 Hoffmann, Oliver et al. „Die Mammareduktionsplastik – doch mehr als eine rein plastische Operation“, In: Die Gynäkologie, Ausgabe 9, 2022, Springer Medizin, https://doi.org/10.1007/s00129-022-04975-w,https://www.springermedizin.de/gynaekologische-chirurgie/mammareduktionsplastik/die-mammareduktionsplastik-doch-mehr-als-eine-rein-plastische-op/23287242 (Datum des Zugriffs: 06.03.2024)

2 Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie DGÄPC „DGÄPC-Statistik 2022-2023“, https://www.dgaepc.de/aktuelles/dgaepc-statistik/dgaepc-statistik-2023/ (Datum des Zugriffs: 06.03.2024)

3 Alamuti, N. et al. „Mammareduktionsplastik: Die Wiesbadener Modifikation der Technik nach Hall-Findlay“ In: Journal für Ästhetische Chirurgie, Ausgabe 1, 2021, Springer Medizin, https://doi.org/10.1007/s12631-021-00255-zhttps://www.springermedizin.de/mammareduktionsplastik/mammareduktionsplastik/mammareduktionsplastik-die-wiesbadener-modifikation-der-technik-/18841852 (Datum des Zugriffs: 06.03.2024)