Brustimplantate wechseln:
Ästhetische Gründe oder medizinische Notwendigkeit?
Operativer Austausch von alten oder verrutschten Implantaten, bei Abstoßungsreaktionen (Kapselfibrose), Änderungen von Implantatgrößen
Bruststraffung, Veränderung der Brustform,
Austausch alter Implantate mit bekannten Risiken
Vollnarkose
2-4 Stunden
Ca. 1 Woche
6.000 bis 8.500 Euro
Kapselfibrose, Sensibilitätsstörungen, Abwehrrektion des Körpers auf die Implantate
Ggf. bei medizinischer Indikation
Ältere Brustimplantate haben eine Haltbarkeit von 10 bis 20 Jahren. Sie müssen aufgrund ihrer begrenzten Lebensdauer ausgetauscht werden. Moderne Implantate können wesentlich länger im Körper verbleiben, sofern nicht medizinische Gründe dagegensprechen (z. B. Kapselfibrose oder Brusterkrankungen). Häufig entscheiden sich Frauen aus ästhetischen Gründen für einen Implantatwechsel.
Grund für einen Implantatwechsel ist nicht nur die nachlassende Straffheit der Haut, die dazu führen kann, dass die Brust im Laufe der Zeit herabhängt. Bei älteren Brustimplantaten besteht das Risiko, dass diese verrutschen oder sich drehen. Schadhafte Implantate können dazu führen, dass diese vom Körper als Fremdkörper wahrgenommen und abgestoßen werden.
Hier ist ein Brustimplantatwechsel wichtig, um gesundheitliche Beschwerden zu verhindern oder zu lindern, denn die Abstoßungsreaktion (medizinisch Kapselfibrose) kann mit der Zeit zu einer schmerzhaften Verhärtung der Implantate führen. Es bildet sich eine harte Kapsel aus Bindegewebe um das Brustimplantat, die das Implantat zusammendrückt (Kapselkontraktur). Die Kapselfibrose wird in vier Grade eingeteilt. Grad I bezeichnet eine leichte Ausprägung, Grad IV ist von starken Schmerzen und Deformationen gekennzeichnet.
Die Brustform lässt sich mit modernen Brustimplantaten, die es rund und tropfenförmig sowie in verschiedenen Größen gibt, an das individuelle Schönheitsempfinden anpassen. So können Veränderungen aufgrund von Schwangerschaft und Stillzeit, durch Erkrankungen, bei starken Gewichtsschwankungen oder fortgeschrittenem Alter kompensiert werden. Ein Wechsel der Brustimplantate hat viele Vorteile:
Die Patientin sollte sich in gutem Allgemeinzustand befinden, da die Brust-OP meist eine mehrstündige Vollnarkose erfordert. Experten empfehlen Frauen im fortgeschrittenen Alter oder mit bestimmten Vorerkrankungen, die Implantate nicht zu wechseln, sondern entfernen zu lassen. Vor allem bei einer Kapselfibrose kann ein Brustimplantatwechsel für diese Patientinnen das Risiko einer weiteren Operation nach sich ziehen.
Der Ablauf der Operation hängt von den individuellen Voraussetzungen der Patientin ab, ob es sich zum Beispiel um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt oder um eine ästhetische Neuformung der Brust. Generell wird der Brustimplantatwechsel in Vollnarkose durchgeführt. Patientinnen müssen in der Regel zwei Nächte in der Klinik bleiben.
Im Vorgespräch fragt der Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach den Gründen für den Eingriff sowie den ästhetischen Vorstellungen der Patientin. Bei gesundheitlichen Beschwerden durch das Implantat werden diese besprochen und auch etwaige Vor- und Begleiterkrankungen berücksichtigt.
Erfahrene Fachärzte für plastische Chirurgie nehmen sich die Zeit, ihren Patientinnen die Notwendigkeit bestimmter Verhaltensregeln vor und nach der Operation ausführlich zu erläutern. So minimieren sie Operationsrisiken und schaffen beste Voraussetzungen für einen optimalen Heilungsprozess. Dazu gehört z. B. der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sowie das Absetzen blutverdünnender und anderer Medikamente. Außerdem erläutern sie mögliche Komplikationen beim Implantatwechsel, damit die Patientin das Operationsrisiko einschätzen kann. Ein guter Facharzt geht einfühlsam und ausführlich auf alle gestellten Fragen ein.
Der operative Austausch des Brustimplantats erfolgt stationär in der Klinik unter Vollnarkose und dauert allgemein zwischen zwei und vier Stunden. Häufig wird dazu eine Total Intravenöse Anästhesie (TIVA) durchgeführt. Dazu werden die flüssigen Schmerz-, Narkose- und Muskelentspannungsmittel per Infusionspumpe über die Armvene verabreicht. Sie können vom Anästhesisten genau gesteuert werden. Vor der Operation führt auch der Narkosearzt ein Aufklärungsgespräch mit der Patientin.
In den meisten Fällen wird die Haut dort unterhalb der Brust eröffnet, wo das Implantat eingelegt wurde, also über die alten Narben. Dadurch soll die Bildung neuer Narben beim Austausch des Brustimplantats vermieden werden. Zu den wichtigsten OP-Verfahren beim Brustimplantatwechsel zählen folgende Vorgehensweisen:
Um den Heilungsprozess möglichst komplikationsfrei zu gestalten, wird Folgendes empfohlen:
Es kann bis zu 6 Monaten dauern, bis das endgültige OP-Ergebnis zu sehen ist. Bis die Narben vollständig verheilt sind, vergehen bis zu 12 Monate.
Sofern kein selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet wurde, entfernt der Chirurg die Nähte nach etwa 1-2 Wochen. Danach sind über ca. 1 Jahr mehrere Nachuntersuchungen sinnvoll, um den Heilungsprozess zu kontrollieren.
Jede Operation kann Risiken und Komplikationen mit sich bringen. Schwellungen, blaue Flecken und Blutungen aus den Wunden sind nach einer OP nicht ungewöhnlich und verschwinden normalerweise bald von selbst. Dasselbe gilt für Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit. Komplikationen, die nach dem Implantatwechsel auftreten können, sind Entzündungen, eine gestörte Wundheilung und die Abstoßung der ausgetauschten Implantate durch den Körper. Die Empfindung in den Brustwarzen kann in den ersten Wochen oder dauerhaft gestört sein, auch ein Fremdkörpergefühl nach dem Einsatz der neuen Implantate ist möglich.
Moderne Implantate halten normalerweise 15-20 Jahre oder sogar lebenslang. Das Aussehen der Brust kann jedoch z. B. von Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahren und Gewichtsschwankungen beeinflusst werden. Diese Faktoren, wie auch ein zunehmendes Lebensalter, verändern die Beschaffenheit des Bindegewebes und sind ein Grund für das Absinken der Brust.
Ein guter Arzt für Brustimplantatwechsel bietet umfassende Erfahrung und Beratung, klärt über realistische Resultate auf und setzt modernste Verfahren und Implantate ein. Mitgliedschaften in renommierten Fachgesellschaften wie der DGPRÄC bürgen überdies für einen hohen Qualitätsanspruch.
Die Kosten für die ästhetisch-plastische Operation liegen meist zwischen 6.000 Euro und 8.500 Euro, je nach Umfang des Eingriffs und Operateur. Für die Entfernung der Kapselfibrose und einen Implantatwechsel ist mit Kosten ab 7.000 Euro zu rechnen.
Frühe und leichtere Formen können ohne operativen Eingriff, z. B. mit entzündungshemmenden Medikamenten, Massagen oder Ultraschall behandelt werden. Manche Chirurgen führen auch eine minimal-invasive Operation (endoskopische Kapsulotomie) durch, die ebenfalls eine Narkose erfordert. Über kleinste Schnitte wird die Kapsel aufgetrennt und das Brustimplantat kann wieder seine vormalige Form annehmen.
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