Behandlung auf einen Blick
rekonstruktive Operation zur Formkorrektur mit Implantaten, ggf. Brustvergrößerung
OP-Dauer 0,5 – 2 Std., zzgl. Vor- und Nachuntersuchung
1 bis 2 Tage, abhängig von der Komplexität des Eingriffs
ab 6.000 bis 9.000 € | je nach Eingriffsmethode und Komplexität des Eingriffs
Temporär je nach Behandlungsform: Hämatome, Schwellungen, leichte Wundschmerzen, Sensibilitätsstörungen der Brustwarzen, Kapselfibrose, Infektionen, Abwehrreaktion des Körpers gegen Implantate, Verrutschen der Implantate
Fachlich geprüfte Inhalte
Geprüft von unseren Ärzten
Inhaltsverzeichnis
Wissen zur häufigsten Brustfehlbildung
- Die tubuläre Brust ist auch als Schlauch- oder Rüsselbrust bekannt.
- Es handelt sich um eine genetisch bedingte Fehlbildung der Brust.
- Charakteristisch sind eine schwach ausgeprägte Brustdrüse, ein vergrößerter Warzenhof, ein verkleinerter Hautmantel und eine eingeschränkte Brustbasis.
- Die Korrektur der Brustform kann ausschließlich durch eine Operation erfolgen.
- Es ist möglich, dass sich Krankenkassen an den Kosten beteiligen.
Wie häufig ist eine tubuläre Brust?
Eine tubuläre Brust – auch als „Schlauchbrust“, „Rüsselbrust“ oder tuberöse Brust bekannt – bezeichnet man in der Medizin eine Brustfehlbildung, die keineswegs selten auftritt. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 5 Prozent aller Frauen betroffen sind. Unter den Frauen mit einer asymmetrischen Brust liegt die Quote noch einmal deutlich höher: Hier sind knapp neun von zehn Frauen von einer tubulären Brust betroffen1. Die Fehlbildung kommt ausschließlich bei Frauen vor – Männer bilden keine sogenannte „Schlauchbrust“ aus.
Wie entsteht eine tubuläre Brust?
Aktuellen Erkenntnissen zufolge ist die tubuläre Brust das Ergebnis einer genetischen Veranlagung. Die Fehlbildung beginnt bereits in den ersten Wochen des Embryonalstadiums. Die Entstehung der „Schlauchbrust“ ist also keine Folge eines starken Gewichtsverlusts oder übermäßigen Stillens. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Fehlbildung, die sich durch das eigene Verhalten nicht beeinflussen lässt.
Welche Beschwerden verursacht eine tubuläre Brust?
Die auffällig geformte Brust verursacht keine Schmerzen und geht auch nicht mit einem vergrößerten Krebsrisiko einher. Wenn überhaupt, kann sie während der Stillzeit zu einem verringerten Milchfluss führen. Allerdings ist der Leidensdruck vieler Patientinnen mit einer tuberösen Brust enorm, weil die von der Norm abweichende Form nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.
Die Ausbildung der Schlauchbrust beginnt bereits in der Pubertät. Sie kann die Entwicklung des Selbstbewusstseins negativ beeinflussen. Heranwachsende haben beispielsweise Probleme, sich unbefangen im Schwimmbad oder in der Sauna zu zeigen und oftmals leidet auch das Sexualverhalten. Anstatt die eigene Brust als Ausdruck von Weiblichkeit und Sinnlichkeit zu erleben, wird sie für manche zu einem schambesetzten Körperteil. In stark ausgeprägten Fällen können Frauen aufgrund dieser Brustfehlbildung sogar psychische Folgeerkrankungen entwickeln.
Warum ist das Thema häufig tabuisiert?
Obwohl vergleichsweise viele Frauen von einer sogenannten tubulären Brust betroffen sind und die Fehlbildung der Brust meist eine enorme psychische Belastung darstellt, wird das Thema nur selten offen diskutiert. Die umgangssprachlichen, abwertenden Begriffe „Schlauchbrust“ und „Rüsselbrust“ sind für Betroffene besonders verletzend und tragen nicht selten zur Verstärkung von Schamgefühlen und damit zur Tabuisierung bei. Tatsächlich kennen viele Patientinnen die Brustfehlbildung nur unter diesen Namen. Deshalb verwenden wir diese Begriffe im weiteren Text, damit Patientinnen, die online nach Informationen und Hilfe suchen, diese finden.
Wie kann man eine tubuläre Brust erkennen?
Die tubuläre Brust erkennt man daran, dass die Brustdrüse nicht ausreichend ausgebildet ist. Die zu geringe Ausbildung betrifft in den meisten Fällen die untere Hälfte der Brust. Dadurch sieht die Brust schlaff aus und scheint nach unten zu hängen. Gleichzeitig ist bei vielen Betroffenen die Brustwarze vergrößert und nach unten gerichtet.
Gibt es unterschiedliche Formen der tubulären Brust?
Der Schweregrad der tubulären Brust wird in vier verschiedene Typen eingeteilt. In welche Schweregrad die Brustfehlbildung eingestuft wird, hängt davon ab, wie stark die Form von der Norm abweicht und in welchem Quadranten die Deformität auftritt.
Die Deformierung entfaltet sich in der unteren Hälfte der Brust – meist im mittigen Bereich.
Die gesamte untere Hälfte der Brust ist betroffen. Der Hautmantel ist jedoch in normaler Ausprägung vorhanden und es besteht keine unbedingte Neigung der Brustwarze nach unten.
Die gesamte untere Hälfte der Brust ist betroffen. Zudem besteht ein Hautdefizit (der Hautmantel ist verkleinert). Weiterhin ist die Brustwarze sichtbar nach unten gerichtet.
Die Brust bzw. das Gewebe ist sowohl in der unteren wie auch in der oberen Hälfte vermindert ausgebildet. Zudem ist die Brustbasis verkleinert. Dieser Typ wird auch als „echte Schlauchbrust“ bezeichnet.
Gibt es nicht-operative Behandlungsmöglichkeiten einer „Schlauchbrust“?
Eine nicht-operative Korrektur der tubulären Brust ist nicht möglich. Durch das Tragen von BHs mit Push-Up-Effekt oder ähnlichem kann die Rüsselbrust optisch kaschiert werden. Es besteht jedoch keine Möglichkeit, die Brust durch Sport, Massagen oder die Einnahme von Medikamenten in eine andere Form zu bringen. Eine nachhaltige Korrektur ist nur über einen operativen Eingriff möglich.
Wie verläuft eine Brustkorrektur-OP bei tubulärer Brust?
Die Behandlung der tubulären Brust verlangt nach einem individuellen Operationskonzept, da es viele verschiedene Formen und Ausprägungen dieser Brustfehlbildung gibt2. Mit einer einfachen Brustvergrößerung bzw. dem Einsetzen eines Implantats ist es meist nicht getan.
Neben der individuellen Form und dem Erscheinungsbild müssen auch die Wünsche der Patientinnen berücksichtigt werden. Viele Frauen wünschen sich beispielsweise eine Korrektur der Brustform, benötigen aber keine Verkleinerung der Brustwarze.
In der Regel erfolgt eine Behandlung mit Implantaten und ggf. Eigenfett zur Modellierung. Insbesondere tropfenförmige Implantate sind für viele Patientinnen die richtige Wahl und führen zu einer natürlichen Form der Brust. Falls parallel zur Korrektur der Brustform noch eine Brustvergrößerung gewünscht wird, ist dies mit einfach möglich.
Wichtig: Das alleinige Einsetzen eines Implantats zur Brustvergrößerung genügt nicht, um eine tubuläre Brust zu korrigieren. Hierfür ist eine rekonstruktive Operation erforderlich, bei der die Brust neu geformt wird. Aus diesem Grund muss das Operationskonzept immer individuell erstellt und an die Situation der Patientin angepasst werden.
Welche Risiken birgt eine Brustkorrektur-OP?
Zur umfassenden Beratung vor einer operativen Behandlung der Brust gehört immer auch die Aufklärung über mögliche Risiken sowie das optimale Verhalten nach dem Eingriff. Je nach Behandlungskonzept kann die rekonstruktive Operation einer tubulären Brust gewisse Risiken mitbringen. Wundheilungsstörungen und Infektionen sind selten, können jedoch, wie bei jeder Operation, auftreten. Das Risiko, dass das Implantat verrutscht, können Patientinnen durch ihr eigenes Verhalten nach der OP (Schonung, Sportverzicht) auf ein Minimum reduzieren.
Werden die Kosten für eine OP von der Krankenkasse übernommen?
Die Kosten der operativen Behandlung einer tubulären Brust hängen vom individuellen Operationskonzept ab und lassen sich nicht pauschal beziffern. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass die Krankenkasse sich an den Kosten des Eingriffs beteiligt. Hierfür sollte man im Vorfeld Kontakt zur Krankenkasse aufnehmen.
Quellenliste
1 von der Ohe, Gudrun „Tubuläre Brüste“, In: Deutsche Hebammen Zeitung, Ausgabe 11/2019, Elwin Staude Verlag, https://www.dhz-online.de/de/news/detail/artikel/tubulaere-brueste/ (Datum des Zugriffs: 26.04.2023)
2 Ahlers, Ruth et al. „Fehlbildungen der weiblichen Brust“, In: Hessisches Ärzteblatt, 11/2004, S. 647 ff., Landesärztekammer Hessen, Frankfurt am Main, https://www.laekh.de/fileadmin/user_upload/Heftarchiv/PDFs_ganze_Hefte/2004/HAEBL_11_2004.pdf (Datum des Zugriffs: 26.04.2023)
Sie haben Fragen?
Wir sind für Sie da!
Sie wollen weitere Informationen über unser Behandlungsspektrum erhalten?
Melden Sie sich für unseren Newsletter an oder kontaktieren Sie uns direkt.