Auf einen Blick
Einsatz von Implantaten
1-2 Stunden
arbeitsfähig nach 1 bis 2 Wochen
ab mittlerer vierstelliger Betrag
Kapselfibrose, Sensibilitätsstörungen, ertastbares Implantat, generelle OP-Risiken
Fachlich geprüfte Inhalte
Geprüft von unseren Ärzten
Warum entscheiden sich Frauen für eine Brustvergrößerung?
Studien zufolge wünschen sich knapp 50 Prozent aller Frauen größere Brüste1. Die Gründe für eine Brustvergrößerung sind vielseitig: Neben verbessertem Aussehen und mehr Selbstvertrauen lassen viele Frauen ihre Brüste auch aufgrund von Asymmetrien oder Mikromastie, nach Schwangerschaft und großem Gewichtsverlust oder im Zuge einer Rekonstruktion nach einer Mastektomie vergrößern.
Wie können Brüste vergrößert werden?
Viele Frauen wünschen sich für ihre Brüste eine Vergrößerung. Im Internet findet man dementsprechend eine Fülle an Methoden, die größere Brüste ohne OP versprechen sowie Angebote für Brust-Operationen im In- und Ausland.
Konservative Methoden zur Brustvergrößerung
Beispiele für (angebliche) konservative Brustvergrößerungsmethoden sind spezielle Trainings und Übungen, die Einnahme von Präparaten sowie das Auftragen verschiedener Gels und Cremes. Leider ist die Wirkung bei den meisten dieser Methoden wissenschaftlich nicht belegt, teilweise wird sogar das Gegenteil des gewünschten Effekts erreicht. Einige Präparate und Hilfsmittel (wie zum Beispiel Hormontabletten oder Vakuumpumpen) können sogar gefährlich werden.
Operation als einzig wirksame Methode zur Brustvergrößerung
Frauen, die eine nachhaltige und sichtbare Vergrößerung der Brust wünschen, müssen sich folglich einer operativen Behandlung unterziehen. Alternative Behandlungsformen wie Massagen oder gar das Einspritzen von Hyaluronsäure sind nicht zu empfehlen. Wer Angst vor dem Eingriff hat, kann sich in einer seriösen Praxis ausführlich beraten lassen. Hier werden Chancen, Grenzen und Risiken der Operation ausführlich erläutert.
Was sind operative Methoden zur Brustvergrößerung?
Wer sich für eine Brustvergrößerung (Mammaaugmentation) entscheidet, kann grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Methoden wählen: die Vergrößerung mit Brustimplantaten oder mit Eigenfett (Lipofilling). Beide Varianten bieten individuelle Vor- und Nachteile für die Patientin. Die Vergrößerung mit Implantaten gilt als erprobtes Standardverfahren mit optimalem Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Brustvergrößerung mit Implantaten
Bei der Brustvergrößerung mit Implantaten werden Silikonkissen ober- oder unterhalb des Brustmuskels eingesetzt. Die Methode bietet den Vorteil, dass auch deutliche Vergrößerungen der Brust problemlos möglich sind. Dank geschickter Schnittführung in der Unterbrustfalte bleiben lediglich kleine, kaum sichtbare Narben zurück. Der Eingriff gilt als risikoarm und das Ergebnis ist viele Jahre haltbar.
Brustvergrößerung mit Eigenfett
Die Brustvergrößerung mit Eigenfett wird oft als „natürliche“ Methode bezeichnet. Tatsächlich birgt die Variante jedoch viele Nachteile: So kann die Brust bei der Behandlung mit Eigenfett lediglich um maximal eine Größe wachsen. Zudem kann es unter anderem zu Asymmetrien kommen, wenn das Eigenfett vom Körper ungleichmäßig angenommen bzw. abgebaut wird. Die Vergrößerung von Brüsten mit Eigenfett wird daher nicht als Standardverfahren empfohlen.
Wie läuft eine OP zur Brustvergrößerung ab?
Die Brustvergrößerung mit Implantaten gilt als Standardverfahren, das bei den meisten Patientinnen problemlos angewendet werden kann. Nachfolgend werden die wesentlichen Schritte des Eingriffs erläutert.
Beratungsgespräch
In einem ausführlichen Vorgespräch werden die Chancen, Grenzen und Risiken der Brustvergrößerung erläutert. Der Arzt klärt die Patientin über eventuell nötige Voruntersuchungen auf und bespricht das Vorgehen Schritt für Schritt. Sinnvoll ist auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Folgekostenversicherung.
Vor der Brust-OP
Vor der Operation sollten blutverdünnende Medikamente abgesetzt werden. Das individuelle Vorgehen wird mit dem Arzt besprochen. Zusätzlich findet ein Narkosegespräch mit dem Anästhesisten statt. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit, die Operation ambulant durchzuführen. Normalerweise erfolgt der Eingriff stationär und unter Vollnarkose, da dies für die Patientin am wenigsten belastend ist.
Während der Brust-OP
In der Regel wird ein wenige Zentimeter großer Hautschnitt in der Unterbrustfalte gesetzt. In Ausnahmefällen erfolgt der Zugang über einen Schnitt an der Brustwarze oder in der Achselhöhle. Danach wird das Implantat entweder ober- oder unterhalb des Brustmuskels eingebracht. Im Anschluss erfolgt der Wundverschluss und es werden Drainagen gelegt. Zum Schluss wird ein Kompressions-BH oder ein Verband angelegt. Der Eingriff dauert maximal zwei Stunden.
Nach der Brust-OP
Nach der Brustvergrößerung verbleibt die Patientin für ein bis drei Tage im Krankenhaus. Postoperative Schmerzen werden mit einer individuellen Medikation behandelt. In den ersten drei Wochen muss rund um die Uhr ein stützender BH getragen werden. Bestimmte Bewegungen, Sport, Saunaaufenthalte, Solarium und Schwimmbadbesuche sind in den ersten Wochen tabu. Sollten Fäden gezogen werden müssen, erfolgt dies nach spätestens 14 Tagen. Dann findet auch eine erste Kontrolle des Ergebnisses statt. Weitere Kontrolltermine werden individuell besprochen.
Wie lange dauert die Heilung nach einer Brustvergrößerung?
Die Brustimplantate sind nach etwa einem Monat vollständig eingeheilt. Die letztendliche Form der Brust wird jedoch oft erst später sichtbar. Auch die natürliche Konsistenz und die gewohnte Sensibilität stellen sich erst nach und nach ein. Die Narben verblassen im Verlauf von mehreren Wochen und Monaten.
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Welche Risiken birgt eine Brustvergrößerung?
Zu den allgemeinen Risiken bei jeder Operation gehören Infektionen, Wundheilungsstörungen und die Gefahr einer Thrombose. Die meisten dieser Risiken lassen sich durch eine gut geplante und korrekt durchgeführte Behandlung verhindern.
Sollte die Familienplanung noch nicht abgeschlossen sein, müssen Patientinnen bedenken, dass eine Brustvergrößerung mit Implantaten unter Umständen zu einer Einschränkung der Stillfähigkeit führen kann. Durch die Wahl der optimalen OP-Methode kann dieses Risiko minimiert werden. Sollte die Brust im Zuge der Schwangerschaft deutlich an Größe zunehmen, kann ggf. eine weitere Operation notwendig werden, um überschüssiges Gewebe zu entfernen.
Eine Brustvergrößerung mit Implantaten sollte grundsätzlich immer erst nach der abgeschlossenen körperlichen Entwicklung erfolgen. Anderenfalls kann sich die Brust noch verändern, was zu Komplikationen im Zusammenspiel mit dem Implantat führen kann. Ein Höchstalter für die Brustvergrößerung gibt es prinzipiell nicht. Im höheren Lebensalter kann der Eingriff selbst jedoch belastender sein.
Das Brustimplantat ist für den Organismus ein Fremdkörper. Diesen verkapselt er mit einer dünnen Schicht Bindegewebe. Zu einer Kapselfibrose kommt es, wenn sich das Bindegewebe verhärtet. Diese Verhärtung kann schmerzhaft sein und sogar zum Verrutschen/Verformen des Implantats führen. Schlimmstenfalls ist eine erneute Operation der Brust notwendig. Mit einer Folgekostenversicherung kannn man dieses Risiko abdecken.
Es besteht die Möglichkeit, dass Frauen mit Brustimplantaten ein geringfügig erhöhtes Risiko für die Ausbildung eines anaplastischen großzelligen Lymphoms (ALCL) haben. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Brustimplantat-assoziierten ALCL bzw. einem BIA-ALCL. Die Zahl der Fälle ist jedoch sehr gering2. Darüber hinaus tritt die Komplikation, wenn überhaupt, überwiegend bei hochtexturierten Implantaten auf. Die Forschungslage ist derzeit noch begrenzt3.
Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Implantaten für die Brust um mit Silikongel gefüllte Kissen. Diese können Defekte erleiden, verrutschen, sich verformen oder mit der Zeit Materialermüdung aufweisen. In diesen Fällen kann eine Folgeoperation notwendig werden. Darüber hinaus können in Folge der Brustvergrößerung Sensibilitätsstörungen und Taubheitsgefühle auftreten. Vielfach verschwinden diese mit der Zeit allerdings wieder.
Worauf sollte man bei der Arzt-/Klinikwahl für Brustvergrößerung achten?
Da es sich bei der Brustvergrößerung um einen operativen Eingriff handelt, sollte man bei der Auswahl des Arztes bzw. der Klinik mit Bedacht vorgehen. Denn beim Einsetzen von Implantaten in die Brust lassen sich viele Risiken und Komplikationen von vornherein vermeiden, wenn man sich für einen erfahrenen Facharzt entscheidet.
Vorgespräch
Ein ausführliches Beratungsgespräch ist der erste Hinweis auf einen guten Facharzt für Ästhetische Chirurgie. In diesem Beratungsgespräch sollten alle von der Patientin gestellten Fragen ausführlich beantwortet werden. Vorher-Nachher-Bilder können die Möglichkeiten der Brustvergrößerung verdeutlichen. Es sollte jedoch auch ausführlich auf potenzielle Komplikationen und die Grenzen der Behandlung eingegangen werden. So sind zum Beispiel gewisse Grenzen bei der Größe zu beachten.
OP-Erfahrung
Im persönlichen Gespräch können Patientinnen viel über die Erfahrung und Kompetenzen des Ästhetischen Chirurgen erfahren. Neben einer entsprechenden Facharztausbildung sind insbesondere Spezialisierungen sowie die Anzahl der durchgeführten Operationen interessant. Brustvergrößerungen zu besonders niedrigen Kosten oder im Ausland sind mit Vorsicht zu genießen.
FAQ – Häufige Fragen zur Brustvergrößerung
Die Kosten für eine Brustvergrößerung hängen von der OP-Methode und vielen individuellen Faktoren ab. Normalerweise beginnen die Kosten für eine Brustvergrößerung mit Implantat im mittleren vierstelligen Bereich.
Die Ergebnisse einer Brustvergrößerung mit Implantaten können bis zu 20 Jahre halten. Anders als bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett, wo vorzeitiger Fettzellenabbau zu Asymmetrien führen kann. Ob und wann ein Austausch von Implantaten empfohlen ist, hängt von der individuellen Situation ab. Der behandelnde Arzt kann hierüber ausführlich Auskunft geben.
Jede Frau hat ein individuelles Schmerzempfinden. Der Eingriff selbst findet unter Vollnarkose statt, sodass die Patientin während der Operation keine Schmerzen spürt. Anschließend nehmen viele Frauen Spannungsgefühle und Druckschmerz in der Brust wahr. Diese werden meist mit normalen Schmerzmedikamenten behandelt. Um das Schmerzniveau auf ein Minimum zu reduzieren, wird in den Tagen nach dem Einsetzen der Implantate körperliche Schonung dringend empfohlen.
Quellenliste
1 Swami, Viren et al. „The Breast Size Satisfaction Survey (BSSS): Breast size dissatisfaction and its antecedents and outcomes in women from 40 nations” In: Body Image, Volume 32, March 2020, 199-217, https://doi.org/10.1016/j.bodyim.2020.01.006, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1740144519303900(Datum des Zugriffs: 21.05.2024)
2 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte „Möglicher Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und der Entstehung eines anaplastischen großzelligen Lymphoms“, https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/Brustimplantate_ALCL_FDA.html (Datum des Zugriffs: 21.05.2024)
3 DGÄPC Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie „Brustimplantat-assoziiertes anaplastisches großzelligen Lymphom (BIA-ALCL)“, 20. Februar 2020, https://www.dgaepc.de/bia-alcl/ (Datum des Zugriffs: 21.05.2024)