Mommy Makeover
Dr. med. Thomas Feldhaus – Mitglied DGPRÄC
Mit dem sogenannten Mommy Makeover werden die körperlichen Veränderungen nach Schwangerschaft / Geburt durch operative Eingriffe korrigiert, um die Körperakzeptanz zu verbessern und das Risiko für Folgeerkrankungen, die aus der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper resultieren, zu verringern.
Beim Makeover handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen plastisch-chirurgischen Eingriffen zur Behandlung von durch Schwangerschaft bzw. Geburt ausgelösten körperlichen Veränderungen, z. B. an Brust, Bauch oder Intimbereich. Mögliche Behandlungsverfahren werden individuell mit der Patientin besprochen. Ggf. können verschiedene Eingriffe sogar zeitgleich, quasi als „Rundum-Erneuerung“ oder nach einem individuellen Behandlungsplan durchgeführt werden. Ziel ist es, dass sich die Patientin in und mit ihrem Körper wieder wohlfühlt.
Ein Mommy Makeover wird von Frauen in Anspruch genommen, die sehr unter den körperlichen Veränderungen nach Schwangerschaft und Geburt leiden. Ursachen hierfür sind u. a. die hormonelle Umstellung und Gewichtszunahme – und manchmal kann trotz Sport und gesunder Ernährung kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden. Die Folge: Nicht wenige fühlen sich unwohl in ihrer Haut oder verlieren an Selbstbewusstsein – das kann bis zu Depressionen oder Essstörungen reichen1.
Viele Frauen sind nach einer Schwangerschaft mit dem Aussehen von Bauch, Brust, Po oder Intimbereich unzufrieden. Je nach individueller Ausgangslage kommen daher verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht, die wir nachfolgend vorstellen:
Durch die Gewichtsschwankungen während und nach der Schwangerschaft sowie die Stillzeit leiden viele Mütter unter „leeren Brüsten“, die an Volumen verloren haben. Mit einer Brustvergrößerung kann das Aussehen deutlich verbessert werden. In der Regel erfolgt eine Brustvergrößerung mit einem Implantat. Diese sind heutzutage sehr sicher und ermöglichen, bei entsprechender Erfahrung des Operateurs ein natürliches Ergebnis. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Zusätzlich zum Volumenverlust kommt es bei vielen Frauen nach Schwangerschaft und Stillzeit auch zu einem Elastizitätsverlust in den Brüsten. Der Busen verliert an Spannkraft und hängt stärker herab. Mit einer Bruststraffung wird nicht nur überschüssige Haut entfernt, sondern auch die Form der Brust positiv beeinflusst. Auf Wunsch kann diese Brust-OP mit einer Brustvergrößerung kombiniert werden.
Dass Frauen während der Schwangerschaft an Gewicht zunehmen, ist völlig normal. Insbesondere im zweiten und dritten Trimester können rund 400 Gramm pro Woche hinzukommen. Für normalgewichtige Frauen ist eine Zunahme von bis zu 16 Kilogramm empfohlen, bei Frauen mit Untergewicht (lt. BMI) können es sogar bis zu 18 kg sein2. Manche nehmen jedoch deutlich mehr zu und werden das zusätzliche Gewicht nach der Geburt nur noch schwer los. Eine Fettabsaugung an Bauch, Beinen oder Po ist dann eine von vielen Möglichkeiten, um die Silhouette zu verbessern.
Durch die rasche Gewichtszunahme während der Schwangerschaft und den anschließenden Gewichtsverlust, kann die Spannkraft der Haut gerade im Bereich des Bauches verlorengehen. Mit einer Operation lassen sich überschüssige Haut und Fett entfernen: Durch eine Mini-Bauchdeckenstraffung erhält der Bauch seine ursprüngliche Spannkraft zurück und auch die Taille wird remodelliert.
Eine natürliche Geburt ist eine Herausforderung für den weiblichen Genitalbereich. Durch die extreme Weitung der Vagina kann es zu einer Vergrößerung der Schamlippen kommen. Einige Frauen hadern mit dieser Veränderung. Zudem können vergrößerte Schamlippen zu Problemen beim Geschlechtsverkehr oder beim Sport führen. Im Rahmen eines Mommy bzw. Mammy Makeovers können mittels Intimchirurgie die inneren Labien oder sogar die äußeren Schamlippen verkleinert werden.
Auch eine Reihe minimal-invasiver Behandlungen kommt im Rahmen eines Mommy Makeovers in Frage. Beliebt sind hier vor allem Verfahren, mit denen Dehnungsstreifen und Narben behandelt werden können3. Vielfach entscheiden Patientinnen sich im Zuge dessen auch für eine Faltenbehandlung.
Ausführliches Beratungsgespräch – Bevor ein OP-Termin festgelegt wird, erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt. Dieser erklärt nicht nur die einzelnen Behandlungsverfahren und Operationen im Detail, sondern zeigt sowohl deren Möglichkeiten als auch Grenzen auf. Anschließend wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Einer oder mehrere operative Eingriffe – Einzelne Operationen können gegebenenfalls kombiniert werden. Häufig werden die Eingriffe jedoch auf mehrere Behandlungen aufgeteilt, um die Belastung für den Körper so gering wie möglich zu halten. Größere Operationen werden unter Vollnarkose und mit anschließendem stationärem Aufenthalt durchgeführt. Kleinere Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Schamlippenkorrektur und lokal begrenzte Fettabsaugungen, können dagegen oft sogar ambulant erfolgen.
Die Voraussetzungen für eine Schönheits-Operation hängen von den konkret geplanten Eingriffen ab. So müssen Patientinnen beispielsweise für eine Brust-OP unter Vollnarkose in der entsprechenden körperlichen Verfassung für eine solche Anästhesie sein. Verschiedene Vorerkrankungen oder Allergien können Ausschlusskriterien für sog. „Schönheits-OPs“ sein. Die individuellen Details besprechen Patientinnen daher vorab in einem persönlichen Beratungsgespräch mit dem plastisch-ästhetischen Chirurgen.
Die Plastische Chirurgie bietet Müttern, die mit ihrem After-Baby-Body unzufrieden sind, die Möglichkeit, sich dank einer Operation wieder wohler in ihrer Haut zu fühlen. Obwohl es sich bei den Eingriffen um Standardverfahren handelt, sind sie nicht ganz risikofrei und als Belastung für den Körper einzustufen. Deshalb sollte zwischen der Geburt und der Schönheits-OP ein Zeitraum von mehreren Monaten liegen, in denen sich der Körper zunächst regenerieren kann. Darüber hinaus sollte von Eingriffen während der Stillzeit abgesehen werden.
Beim Mommy Makeover steht die Kombination mehrerer Eingriffe zur Remodellierung des After-Baby-Bodys im Fokus. Entsprechend werden bei diesem Behandlungskonzept immer mehrere Eingriffe individuell kombiniert, teilweise sogar an einem Behandlungstag. Welche Eingriffe durchgeführt werden und wie die genaue Ausgestaltung der Operationen aussieht, variiert von Frau zu Frau.
Die Risiken bei einem Mommy Makeover unterscheiden sich nicht von den klassischen Risiken, die bei Bruststraffung, Brustvergrößerung, Fettabsaugung und Co. gelten. Wie bei allen Operationen können Infektionen, Wundheilungsstörungen und Nachblutungen auftreten. Um das Risiko für Komplikationen zu reduzieren, sollten Patientinnen sich für ein Mommy Makeover immer an einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie wenden. Dieser besitzt die nötige Erfahrung und Kompetenz, um die Eingriffe schonend durchzuführen und das Risiko von Komplikationen, z. B. durch eine umfassende Nachsorge, zu verhindern.
Die Heilungsdauer ist von den durchgeführten Eingriffen abhängig. Schwellungen, postoperative Schmerzen ebenso wie Blutergüsse sind keine Seltenheit, klingen aber meist nach wenigen Tagen ab. Zur Behandlung der Nebenwirkungen kann der Arzt eine individuell abgestimmte Medikation empfehlen. Zudem sollten Patientinnen sich nach dem Eingriff für mehrere Wochen schonen und gegebenenfalls Sport, Saunagänge, Schwimmbadbesuche und schwere körperliche Tätigkeiten vermeiden, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden.
Die Ausfallzeit nach einem Mommy Makeover an Brust, Bauch, Beinen oder im Intimbereich hängt von den jeweiligen Eingriffen ab. Durch die Kombination einzelner Verfahren wird die Ausfallzeit gegenüber mehreren Einzelbehandlungen signifikant verkürzt. Trotzdem sollten abhängig vom Eingriff mehrere Tage bzw. einige Wochen als Ausfallzeit eingeplant werden.
Die Kosten richten sich nach den durchzuführenden Eingriffen sowie deren Umfang. Grundsätzlich ist bei den meisten Schönheits-Operationen, die für eine After-Baby-Body-Korrektur erfolgen, mit einem vierstelligen Betrag zu rechnen. Eine genaue Kostenaufstellung wird im Rahmen des Vorgesprächs mit dem Arzt erarbeitet.
Je nach Praxis bzw. Klinik, in der das Mommy Makeover durchgeführt werden soll, stehen verschiedene Finanzierungsoptionen zur Wahl. Wer sich die vollständigen Kosten nicht auf einen Schlag leisten kann, hat die Möglichkeit, den Betrag über einen Finanzierungsdienstleister in Raten zu zahlen. Informationen zu solchen Finanzierungsmöglichkeiten erhalten Patientinnen ganz unverbindlich im Beratungsgespräch.
Durch die After-Baby-Body-Korrektur wird die Fähigkeit, schwanger zu werden oder Kinder zu bekommen, nicht eingeschränkt. Trotzdem kann es sinnvoll sein, das Makeover erst dann durchzuführen, wenn die Kinderplanung abgeschlossen ist. Durch eine weitere Schwangerschaft oder Geburt können sich die Ergebnisse der Operationen verändern.
Die OP-Dauer ist von der Anzahl und der Art der Eingriffe abhängig. In der Regel ist mit einer bis maximal 6 Stunden OP-Dauer zu rechnen. Eine längere Operation kann aus medizinischer Sicht nicht empfohlen werden, da die Belastung für den Körper zu groß wäre. Sollten umfangreichere Behandlungsmaßnahmen gewünscht sein, empfiehlt es sich, diese auf mehrere Eingriffe aufzuteilen.
Wie bei jeder Operation kann es auch hier zu postoperativen Schmerzen kommen. Diese lassen normalerweise bereits nach wenigen Tagen nach. Bei Bedarf kann eine individuell angepasste Schmerzmedikation verordnet werden, sodass die Patientinnen nach der OP möglichst rasch regenerieren können.
Sie wollen weitere Informationen über unser Behandlungsspektrum erhalten?
Melden Sie sich für unseren Newsletter an oder kontaktieren Sie uns direkt.
1 Vanderkruik, Rachel et al. „Body dissatisfaction and disordered eating in the perinatal period: an underrecognized high-risk timeframe and the opportunity to intervene”, In: Archives of Women’s Mental Health 25 (1), August 2022, DOI:10.1007/s00737-022-01236-6, https://www.researchgate.net/publication/360435709_Body_dissatisfaction_and_disordered_eating_in_the_perinatal_period_an_underrecognized_high-risk_timeframe_and_the_opportunity_to_intervene (Datum des Zugriffs: 11.10.2023)
2 AOK Gesundheitsmagazin “Wie viel Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist normal?”, 11.05.2023, https://www.aok.de/pk/magazin/familie/schwangerschaft/gewichtszunahme-in-der-schwangerschaft-was-ist-normal/ (Datum des Zugriffs: 11.10.2023)
3 Schweickardt, Alexandra „VDÄPC Trendcheck“, https://www.mybody.de/after-baby-body-vdaepc-trendcheck-mabelle.html (Datum des Zugriffs: 11.10.2023)